Gescannte Totalprothese

Ein Zahnarzt unseres Dentallabors hatte bei einem Patienten der Opernsänger ist, große Probleme mit der aktuellen Totalprothese. Die Prothese löste sich bei verschiedenen Tonarten durch die Bewegungen des Gaumensegels und der Lippenbändchen. Es wurden viele verschiedene Methoden ausprobiert, diese Totalprothese zum Halten zu bekommen, doch nichts hatte wirklich Wirkung gezeigt. Nun wollten wir noch einen Versuch starten und hatten die Möglichkeit mit dem Cara Trios Intraoralscanner von Heraeus einen digitalen Abdruck zu nehmen.

Der Scanner hat ein Scanfeld von 17x20mm und ein Scanvolumen von 17x20x18mm, die Scanzeit beträgt pro Kiefer ca. 10 Minunten. Die Scanzeit soll sich mit dem neuen farbigen Cara Trios noch weiter verkürzen. Ultrafast Optical Sectioning erlaubt dem Zahnarzt zu scannen, was er mit dem Auge oder dem Spiegel sehen kann. Die Technik basiert auf einer Kombination aus „strukturiertem Licht“ und „optischer Schnitterstellung“. Dabei kommen keine Laser zum Einsatz. Mit einer LED wird ein Lichtmuster über die Zahnoberfläche projiziert. Die so entstandenen Bilder werden in 3D-Modelle umgerechnet. Dadurch sind Reflektionen oder Spiegelungen nicht für das System zu erkennen. Puder oder Sprays sind überflüssig.

Als erstes haben wir den Unterkiefer gescannt, in diesem waren noch die Zähne von 34 bis 46 vorhanden. Danach haben wir den digitalen Abdruck im zahnlosen Oberkiefer durchgeführt. Es wurde nur der harte Gaumen und kein weiches, bewegliches Gewebe ab gescannt, da der Intraoralscanner bewegliches Gewebe automatisch radiert. Die Schleimhaut wird durch den Cara Trios nicht verdrückt wie bei der herkömmlichen Abdruckmethode.

Als nächstes wurden die gescannten Kiefer am PC bearbeitet und mit dem 3D-Drucker ausgedruckt. Mit dem 3D-Drucker sind wir in der Lage jegliche Art von Kunststoffmodellen herzustellen. Das daraus entstandene Kunststoffmodell wurde nun dubliert und ein Gipsmodell für die Anfertigung der Totalprothese hergestellt.

Danach wurde eine Bissschablone von einem Techniker aus Wachs angefertigt, die Einprobe der Schablone erfolgte beim Zahnarzt. Eine Woche später kam der Patient in die Praxis für die Einprobe der Wachsaufstellung. In dieser Sitzung wurde die Passung der Prothese so wie der Biss überprüft. Das erstaunliche war, dass selbst die Wachsaufstellung schon von alleine am Gaumen gehalten hat.

Zwei Tage später kam der Patient nochmal in die Praxis um die endgültig aus Kunststoff angefertigte Totalprothese anzuprobieren. Beim Einsetzen der Totalprothese hatte der Patient anfangs einen leichten Würgereitz, daraufhin hat der Techniker die A-Line an der Prothese gekürzt. Selbst nach dem kürzen der A-Linie haftete die Prothese perfekt am Gaumen. Der Patient machte noch in der Praxis einige Gesangsübungen um die Totalprothese auf die Haftung beim Singen zu testen. Diese hielt einwandfrei.

Eine Woche später telefonierten wir nochmal mit dem Patienten um uns zu informieren ob alles zu seiner Zufriedenheit ist. Der Patient war sehr begeistert, da es auch keine Druckstellen gab und die Prothese perfekt passt.

 

Abbildung 1: Gescannter Oberkiefer

Abbildung 2: Kunststoffmodell mit 3D-Drucker gedruckt

Abbildung 3: dubliertes Gipsmodell

Abbildung 4: Wachsaufstellung

Abbildung 5: fertige Totalprothese

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Dentallabor Modelbau Prücklmaier

(Ebersberg)

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